Jeder Mensch, der mindestens der Generation der Millennials angehört, hat schon mal von Kalorien gehört. Meist wird der Begriff im Zusammenhang mit Ernährungsmethoden und Lebensmitteln verwendet. Oft, so erscheint es, in einem stark negativen Kontext. Doch sind Kalorien wirklich die Monster, die oft aus ihnen gemacht werden? Wir gehen der Sachen auf den Grund.
Eine Kalorie besteht aus nichts, da sie überhaupt nicht existiert. Vielmehr handelt es sich bei dem Wort um einen Begriff, der verwendet wird, um eine bestimmte Menge an Energie zu beschreiben. Diese Energie existiert sehr wohl, aber man muss sie nicht zwangsläufig Kalorie nennen. Mehr dazu später.
Wie viele andere Organismen, müssen auch wir Menschen Energie zu uns führen, um überleben zu können. Seit dem Tag unserer Geburt (genaugenommen schon davor) verbrauchen wir unser gesamtes Leben lang Energie. Wir laufen, reden, heben, denken, lachen, weinen und tun täglich viele andere Dinge die Energie kosten. Manchmal stehen wir einfach nur rum oder schlafen sogar und selbst während dessen müssen wir atmen und unseren Kreislauf aufrechterhalten (mehr zum Thema Kaloriengrundumsatz hier). All das kostet Energie. Diese Energie versucht die Wissenschaft seit langem zu messen, zu beschreiben und zu benennen. Hier kommt das Wort „Kalorie“ ins Spiel, es ist eine von vielen Arten die Energie, die wir täglich verbrauchen, in eine Einheit einzuteilen.
Richtig und dann füllen wir sie wieder auf. Das machen wir, indem wir Nahrung zu uns nehmen. Wir essen und trinken täglich unterschiedliche Dinge und nehmen so – mal mehr und mal weniger – Kalorien zu uns, die wir dann wieder verbrennen. Würden wir damit aufhören, wäre unser „Tank“ wie bei einem Fahrzeug irgendwann leer. Es würde zwar Tage, Wochen und Monate dauern, aber es würde passieren. Unser Organismus würde zuerst die Reserven aufbrauchen, dann würden unsere Organe versagen und letztendlich hätten wir so wenig Energie übrig, dass wir aufhören würden zu existieren (#rip). Zum Glück achten wir ja auf unsere Ernährung und führen täglich genug Energie zu uns – idealerweise durch gesunde Lebensmittel!
Gewissermaßen ja. Der Begriff wurde ursprünglich verwendet, um die Menge an Energie zu Beschreiben die nötig ist, um ein 1 Gramm Wasser um 1 Grad Celsius zu erwärmen. Seine Abstammung hat es vom lateinischen „calor“, was schlicht „Wärme“ bedeutet. Es handelt sich also tatsächlich um einen Begriff aus der Wärmeenergie, der erst später in einen Bezug zu Nahrungsmitteln gesetzt wurde. Aus diesem Grund sind also nicht wirklich die Kalorien das Kraftwerk, sondern viel mehr die Energie die wir „Kalorie“ nennen. Die mittlerweile international gebräuchliche Einheit zur Beschreibung von Nahrungsmittelenergie heißt übrigens „Joule“. Eine Kalorie ist aber nicht gleich ein Joule. Das ist ein andere Thema, zu dem es einen eigenen Blogpost geben wird.
Cal ist die offizielle Abkürzung für „Kalorie“ (engl. calorie). Kcal ist die Abkürzung für Kilokalorie. Die Menge an Energie, die eine einzige Kalorie beschreibt ist derart gering, dass man dazu übergangen ist nur noch in Tausend-bündeln über sie zu sprechen. Kcal steht also für Kilokalorie, wobei sich „Kilo“ nicht auf das menschliche Gewicht, sondern das altgriechische Wort für 1.000 bezieht („chílioi“).
1kcal = 1.000 Kalorien
1.000 kcal = 1.000.000 Kalorien
Nein, Kalorie ist lediglich ein Ausdruck für eine Menge an Energie. Diese Energie benötigen wir, um zu existieren. Beides ist also völlig neutral und weder gut noch böse. Negativ erscheint das Ganze erst, wenn wir viel zu viel Energie zu uns nehmen. Anders als bei einem Fahrzeug läuft der Tank dann nämlich nicht gleich über, sondern dehnt sich und dehnt sich und dehnt sich noch etwas. Der überflüssige Kraftstoff wird dann als Reserve in und um uns herum gespeichert.
Weil viele Leute sich selbst nicht besonders attraktiv finden, mit all den Kraftstoffpolstern um sich herum, neigen Sie dazu die Kalorien als böse darzustellen. Die Kalorien sind aber weder aus Boshaftigkeit noch aus eigener Kraft zuvor in ihren Mund gehüpft. Wer jetzt also das wahre Monster in sich trägt und wie wir es zähmen können, das erfährst du im nächsten Blogpost!